Dachsanierung Bourbaki Panorama, Luzern
Adresse: Löwenplatz 11, Luzern
Leistungsumfang: Architektur, Bauökonomie, Baumanagement
Bauherrschaft: Stiftung Bourbaki Panorama
Auftragsart: Direktauftrag
Anlagekosten (BKP 1–9): CHF 0.9 Mio.
Das Bourbaki-Panorama Luzern beherbergt eines der wenigen noch weltweit erhaltenen Grosspanoramen. Die Szenen bebildern ein dramatisches Stück Schweizer Geschichte des 19. Jahrhunderts: Das Gemälde ist eine Anklage gegen den Krieg und zugleich ein Zeugnis der ersten humanitären Aktion des Roten Kreuzes. Auf einer riesigen Fläche (12 Meter Länge, 10 Meter Höhe) wird die französische Ostarmee unter der Führung von General Charles Denis Sauter Bourbaki bei ihrem Übertritt in die Schweiz am Ende des Deutsch-Französischen Krieges von 1870 dargestellt. Vier Jahre nach der Modernisierung dieses europäischen Kulturdenkmals erhielt die Schärli Architekten AG im Jahre 2004 den Auftrag, die Kuppel mit einer neuen Isolation und einem neuen Dachglas zu versehen.
Grund für die Sanierung waren ein ungeeignetes Glas in der Dachkonstruktion und eine ungenügende Wärmedämmung, was sich kumuliert negativ auf das Raumklima auswirkte. Das Rundgemälde im Zentrum der Anlage litt unter zu grossen tageszeitlichen Temperaturschwankungen. Im oberen Teil des Bildraums kletterten die Temperaturen durch die Sonneneinstrahlung im Sommer teilweise über 40 Grad. Entsprechend setzten die Temperaturschwankungen der Leinwand und den Farben zu. Mit der Sanierung sollte der unerwünschte Treibhauseffekt aufgehoben werden. Die wärmetechnische Sanierung der Kuppel erfolgte im Wesentlichen in zwei Etappen. In der ersten Etappe wurde das Blechleistendach von der Rinne bis zum Glasoberlicht wärmetechnisch saniert; in der zweiten Etappe die Fläche vom Glasoberlicht bis zur Laterne. Die Ausführung erfolgte jeweils in Segmenten im Uhrzeigersinn. Das bestehende Blechleistendach und die darunterliegende Dichtungsbahn wurden demontiert. Anschliessend konnten eine Dampfbremse, die Dämmung mit dazwischenliegenden Latten, das Unterdach, eine Lüftungslatte und die Schalung mit dem rückseitig gegen Korrosion beschichteten Blechleistendach wieder montiert werden. Die Gläser des bestehenden Glasoberlichts wurden ausgewechselt.