Wohnhäuser, Luzern
Adresse: Unterlöchlistrasse 1-11, Luzern
Leistungsumfang: Architektur, Baumanagement
ARGE Schärli Architekten AG, Cometti Truffer Architekten AG
Bauherrschaft: Katholische Kirchgemeinde Luzern
Auftragsart: Wettbewerb 1. Rang
Bauübergabe: 2011/2012
Anlagekosten (BKP 1–9): CHF 55 Mio.
Energiestandards: Minergie, Zertifikate LU-549 bis LU-558
Mit der Wohnüberbauung Unterlöchli – benannt nach dem gleichnamigen Landgut in der Nähe – wurde eine Lücke zwischen Altersheim, Schulhaus und den beiden Wohnquartieren Wesemlin und Oberlöchli geschlossen. Das Baufeld befand sich im Bereich zwischen urbanem und natürlichem Raum an der Luzerner Stadtgrenze. Das Gelände umfasst eine Fläche von insgesamt über 64‘000 Quadratmetern. Im Jahre 2001 beschlossen die Grundeigentümer, einen zweistufigen Ideenwettbewerb zur Bebauung besagten Areals durchzuführen, an welchem sich elf Architektenteams beteiligten. Aus diesem Wettbewerb ging im November 2001 die Architekturgemeinschaft Schärli Architekten AG / Hans Cometti mit dem Projekt «Mitten in der Peripherie» als Siegerin hervor. Bereits im Wettbewerbsprogramm wurde festgelegt, dass sich das Bebauungskonzept nicht isoliert auf die einzelnen Grundstücke, sondern über das gesamte Areal der drei Grundeigentümer erstrecken soll. Daraus definierten sich in der Folge vier separate Baufelder.
Insgesamt sollen auf dem Areal im Nordosten der Stadt voraussichtlich 230 Wohnungen entstehen. Die erste Etappe mit 84 Mietwohnungen wurde ab Herbst 2010 fertiggestellt, 110 weitere Wohnungen – je zur Hälfte Miet- und Eigentumswohnungen – folgten im Jahr 2012. Die Gebäude liegen angrenzend zum Wald in einer parkartigen Umgebung mit drei grossen, alten Eichen. Die parallel zum Hang positionierten Baukörper sind entsprechend dem Terrainverlauf gestaffelt. Um in die Wohnungen zu gelangen, passiert man je nach Gebäudetypologie zuerst die Zwischenzone mit Eingangsnischen und das Treppenhaus. Der soziale Kontext der Siedlung wird durch breite Begegnungszonen und grosszügige Gemeinschaftsräume unterstrichen. Besonderer Erwähnung bedarf das Farbenkonzept, das die Gemeinschaft Schärli Architekten AG / Hans Cometti in Zusammenarbeit mit der Farbgestalterin Susanne Schmid entwickelte. In den erdigen Fassadentönen, den gewählten Farbkombinationen und in der Wahl des mineralischen Farbmaterials zieht sich die Natur als Thema durch den ganzen Wohnkomplex. Jeder Wohnkubus hat einen kräftigen Farbakzent in den Durchgängen. Die Palette reicht von Rostrot, Korngelb, Lindengrün über Braunorange bis zu Wolkenblau. Diese prägnanten Farben kontrastieren mit der Fassadenfarbe und schaffen Orientierung. Die Treppenhäuser sind mit organischen Ornamenten versehen. Die Verzierungen, die direkt auf den Sichtbeton aufgetragen wurden, verleihen jedem Wohnhaus eine eigene Identität, sind aber zugleich auch einheitliches Merkmal der ganzen Siedlung.