Wohnhaus, Luzern

Das Wohnhaus an der Dreilindenstrasse 41 im gleichnamigen Luzerner Quartier wurde im Jahr 1906 erbaut. Bei diesem attraktiven Gebäude mit Eternitdach handelt es sich um eine so genannte Etagenvilla, von denen im Quartier nicht mehr manche existieren. Der Bau entspricht typologisch und funktional dem «Dreilinden-Reglement», welches die Luzerner Stadtentwicklung vor und nach der Jahrhundertwende nachhaltig prägte. Im Reglement wurden Bauweisen, Bauhöhen und Baumassen definiert und umschrieben. Ästhetisch ist das repräsentative Wohnhaus eines der wenigen Vertreter mit einer polychromen Fassadengestaltung, wie sie Ende des 19. Jahrhunderts bei Backsteinbauten üblich war. Farblich abgesetzte einzelne Bauteile sollten die konstruktiven Elemente besonders hervorheben und so der Vorstellung nach einem materialgerechten beziehungsweise «wahrhaftigen» Bauen Ausdruck zu verleihen.

Im Jahre 2007 wurde die Schärli Architekten AG mit der Sanierung dieses historischen Gebäudes beauftragt. Die Aufgabe beinhaltete insbesondere die Sanierung des Dachstockes, den Ausbau der Maisonette-Wohnung und die Sanierung der Erdgeschoss- und Etagenwohnung. Diese Wohnungen definierten sich insbesondere über grosszügige Grundrisse von rund 180 Quadratmetern, hohe Räume und attraktive Parkettböden. Ursprünglich wurde das Wohnhaus ohne Dachgeschoss erstellt und erst 1924 durch ein solches ergänzt. Im Jahr 1966 kam es schliesslich im Mansardengeschoss auf der Südseite zu einer Vergrösserung des Wohnraums. Im Zuge der Sanierung durch die Schärli Architekten AG entschied sich der Bauherr für die Neuinterpretierung einer Loggia mit Stahlstützen. Das unter Schutz stehende Treppenhaus aus Granit profitierte ebenfalls von der Sanierung und nimmt in seiner Grosszügigkeit als Gestaltungselement eine tragende Rolle bezüglich Ästhetik dieses faszinierenden Anwesens ein.