Kantonsschule und Sportanlage, Sarnen
Adresse: Rütistrasse 3/5, Sarnen
Leistungsumfang: Bauökonomie, Baumanagement
Architektur: Meyer Gadient Architekten AG, Luzern
Bauherrschaft: Kanton Obwalden, Sarnen
Auftragsart: Direktauftrag
Baujahr: 2009 – 2011
Anlagekosten (BKP 1–9): 39 Mio.
Label: Minergie
Erweiterung und Sanierung Kantonsschule Sarnen: Der Obwaldner Kantonshauptort Sarnen wurde in den letzten zehn Jahren immer wieder von Hochwassern heimgesucht. Vor allem die Jahrhundertüberschwemmung im Jahre 2005 sorgte schweizweit für Schlagzeilen. Meterhoch floss das Wasser damals Ende August durch das Dorf. Schulen und Unternehmen blieben tagelang geschlossen, Linien des öffentlichen Verkehrs waren für Wochen lahmgelegt. In Mitleidenschaft gezogen wurde auch die Kantonsschule Sarnen. Deren Bausubstanz wurde durch die Naturkatastrophe so massiv angegriffen, dass ein Rückbau nötig war und die Behörden ein Erweiterungs- und Sanierungsprojekt lancierten. Gewonnen hat dieser Wettbewerb das Architekturbüro Meyer Gadient aus Luzern. Es trug den Namen «Deux Pièces». Die Schärli Architekten AG zeichnete innerhalb des Projekts verantwortlich für die Bauökonomie und das Baumanagement. Dabei bestand die grösste Herausforderung für die Schärli Architekten AG in der Terminierung des Bauvorhabens, die so ausgestaltet sein musste, dass der Schulbetrieb während der Bauzeit von 2009 und 2011 weiterlaufen konnte.
Das bislang etwas versteckte Kantonsschulgebäude von Sarnen sollte durch die Ausbildung eines grosszügigen Platzes besser an die Rütistrasse angebunden werden. Der vormals trennende Grünbereich zwischen Schulgebäude und Sporthalle wurde zugunsten eines neuen Platzes aufgehoben. Das alte Gymnasium und die neue Kantonsschule wurden zudem mit einem Weg durch eine Parkanlage neu miteinander verbunden. Der Verzicht auf neue, separate Bauvolumen erlaubte eine Konzentration und Aufwertung der bestehenden Schule. Das alte Schulgebäude wurde bis auf den Rohbau zurückgebaut. Das Erdgeschoss zeichnet sich durch fliessende Übergänge zwischen innen und aussen aus und markiert Öffentlichkeit. Zentral ist die offene Ein-
gangshalle, die auch als Zugang zur Mensa und zum Mehrzweckraum dient. Das Obergeschoss ist die private Ebene, wo sich Schulzimmer, Lern-und Aufenthaltsbereiche befinden. Ein neuer Anbau mit der vierten Sporthalle (Vereinshalle) schliesst im Westen an die bestehende Dreifachhalle an und bildet zusammen mit dieser einen einheitlichen Gebäudekörper. Durch die volumetrischen Anpassungen entstand eine einfache Komposition von zwei sich ähnlichen Baukörpern.