Unterwerk Blattenmoos, Littau

Adresse: Luzernerstrasse, Littau
Leistungsumfang: Architektur, Bauökonomie, Baumanagement
Bauherrschaft: ewl Kabelnetz AG
Auftragsart: Direktauftrag
Baujahr: 2001
Anlagekosten (BKP 1–9): 12.5 Mio.

 

Wer ein Unterwerk baut, hat wenig Spielraum, da sich die Grösse der Räume und ihre Anordnung praktisch ausschliesslich aus den technischen Anforderungen der Anlage ergeben. So auch im Unterwerk Blattenmoos in Littau, das die Schärli Architekten AG im Jahre 2001 im Auftrag der ewl Kabelnetz AG realisierte. Das neue Unterwerk Blattenmoos ersetzte das Unterwerk Sagenmatt und sollte die elektrische Energieversorgung in den kommenden Jahrzenten sicherstellen. So blieb nach der Berücksichtigung der technischen Notwendigkeiten also primär die Hülle, die es nach aussen hin angemessen zu gestalten gab. Die Situation war insofern anspruchsvoll, als es einen reinen und in gewissem Masse artfremden Zweckbau in ein bestehendes und über die Jahre gewachsenes Wohngebiet zu integrieren galt.

Ein schwarzer Anstrich und eine vorgehängte Fassade aus Kupferstreckmetall gliedern das Volumen in zwei Teile. Im schwarzen Element stehen die beiden 60-Tonnen-Transformatoren, im kupfernen Element befinden sich die Schalt- und Steuerungsanlagen. Die besondere Raffinesse des Projektes der Schärli Architekten AG offenbart sich in der Westfassade. Da die dahinter versorgten Transformatoren erst nach zirka 25 Jahren ersetzt werden müssen, drängten sich keine konventionellen Tore auf. Sechs 3 x 8 Meter grosse vorfabrizierte Betonplatten übernehmen diesen Abschluss und können bei Bedarf mit einem Kran entfernt werden. Die Platten sind mit Pigmenten schwarz eingefärbt und mit einem Werk des Künstlers Niklaus Lenherr versehen, einem 1.25 x 19.0 Meter langen, horizontalen Band. Das Werk heisst «Energie-Schichten». Dank ihrer perfekten Oberfläche schimmern die grossflächigen Platten leicht und vermitteln den Eindruck eines Gemäldes. Der ganze Bau erscheint wie ein riesiger Generator, wie ein plastisch gestalteter Solitär, der nach aussen hin sichtbar macht, was an Kraft – also Energie – in ihm steckt. Zeit und Witterung werden die Kupferoberfläche dunkler werden lassen und dafür sorgen, dass sich das Unterwerk in die von Wohnbauten dominierte Umgebung einfügt und nicht als Fremdkörper, sondern als notwendiges Energiekonstrukt wahrgenommen wird.

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